|
Der Schwerpunkt
Wenig ist so wichtig für die Flugeigenschaften, wie die Wahl des
Schwerpunktes. Im Internet gibt es zum Glück gut funktionierende
Helferlein, die uns dabei unterstützen. Für leitwerkslose Modelle bin
ich mit dem FLYING WING CG CALCULATOR V3 am Besten klar
gekommen. Wir füllen die OPTIONS und PARAMETERS aus und erhalten den
Schwerpunkt. Unter OPTIONS können wir das Stabilitätsmaß wählen. Wir
wollen schnell fliegen und dürfen deshalb nicht zu sehr auf Sicherheit
gehen.
Ich habe mal 22% eingegeben. Das ist zwischen "allround" und "experts"
und wir landen damit bei 148mm gemessen ab der
Flächenvorderkante. Der sinnvolle Bereich geht von 127mm (hohe
Längsstabilität = 15%) bis 157mm (geringste Längsstabilität = 22%).
Bei der Version 3 können wir sogar unsere Komponenten (mit
Gewichtsangaben) auf der Fläche platzieren und so den zu erwartenden
Ist-Schwerpunkt abschätzen.
|
Ruderausschläge
Die Ruder müssen für waagerechten Flug etwa 4mm nach oben angestellt
sein.
Das Höhenruder stellen wir auf +/- 5mm Ausschläge ein.
Die Querruder brauchen +/- 10mm. Das liegt vermutlich an den sich nach
außen verjüngenden Ruderklappen.
Bei Expo dürfen wir richtig hinlangen; 60% auf Höhe und 50% auf
Quer habe ich für gut befunden.
|
Startstellung
Für den Start habe ich mir eine "Schmalspur-Flugphase" auf einen gut
erreichbaren Schalter gelegt. Mein Motor dreht in Flugrichtung gesehen
nach links. Das Modell würde beim Start also tendenziell nach rechts
ausbrechen. In der Startstellung passiert deshalb folgendes:
- Die Ruder gehen in Stellung leicht oben und leicht
links.
In konkrete Ruderausschläge umgesetzt: Das linke Ruder läuft 4mm nach
oben, das rechte Ruder 2mm nach unten.
- Die Drossel wird um 30-50% reduziert, je nach
Leistungsüberschuss. Ich bin aktuell bei -50%.
Beim rechtsdrehenden Motor (was die "übliche" Drehrichtung ist), müsste
die Ruder dann natürlich in Stellung leicht oben und leicht rechts
laufen. Immer muss aber so sein, dass die nach oben ausschlagende
Klappe mehr Weg zurücklegt, weil die den
Lege ich den Schalter wieder auf Normalflug, werden die Mixer
deaktiviert, aber langsam innerhalb von 2 Sekunden.
Der Start sieht dass so aus, dass ich den Schalter umlege, den
Gasknüppel auf Anschlag lege und das Modell in die Luft schiebe. Sobald
eine sichere Höhe erreicht ist, lege ich den Schalter zurück. Innerhalb
von zwei Sekunden geht die Leistung auf Maximal und die Ruder laufen
auf Normalstellung. Das ist so langsam, dass ich alles aussteuern kann.
|
Motorsturz / Seitenzug
Auf den historischen Bildern können wir erkennen, dass ich bei den
alten Modellen teilweise starken Motorzug eingebaut hatte. Je stärker
die Motorisierung wurde, um so mehr wurde offenbar, wie falsch das war.
Das hat sich so geäußert, dass je mehr Höhenruder erforderlich war, je
mehr Leistung anlag. Oder anders ausgedrückt. Das für sauberen
horizontalen Gleitflug getrimmte Modell tauchte beim "Gas" geben nach
unten weg. Der Motorsturz ist ideal, wenn das Modell bei jeder
"Gasstellug" im Horizontalflug bleibt.
Fazit: Keinen Motorsturz einbauen.
Beim Thema der Gründe für Seitenzug gibt es heftige Diskussionen unter
den Modellfliegern. Liegt es nun am Motordrehmoment oder an der von der
Luftschraube erzeugten korkenzieherförmigen Strömung? Wie dem auch sei;
das Gegenmittel ist klar: Seitenzug!
Beim Seitenzug müssen wir wieder nach der Motordrehrichtung
unterscheiden. Daumenregel: Rechtsdrehender Motor ca. 3° nach rechts,
linksdrehender Motor ca. 3° nach links.
|
|