Das "Lastenheft"
- Einfachste Bauweise aus EPS-Dämmplatten; Profil =
ebene Platte
- Frontmotor wegen der günstigen Gewichtsverteilung und
vergleichsweise geringen Lärmentwicklung (wer schon mal eine
hochdrehenden Heckpropeller gehört hat, weiß wovon ich rede!)
- Einsatz preiswerter RC-Komponenten aus dem
Multikopterbereich (Luftschraube, Motor, ESC)
- Antriebsakku Lipo 3s mit ca. 1000mAh
- Fluggeschwindigkeit > 100 km/h
- Gewicht < 250g
Die Zelle
Bauteilebezug:
- EPS-Dämmplatten, 7mm : Baumarkt (z.B. Tedox Energiespar-Dämmplatte
1m x 0,5 m x 7 mm; 8 Platten € 15,- Stand 2024)
- Kiefernleiste 7x3mm oder 8x3mm: Baumarkt (z.B.
Hornbach Rechteckleiste Kiefer 3x7x1000 mm; € -,90 Stand 2024)
- Transparenter Kunststoff 0,8mm: Baumarkt (z.B. toom Verglasungsfolie
5000 x 100 x 0,08 cm Meterware; € 11,99/m Stand 2024)
Eigentlich bin ich ein Freund von super-einfach Konstruktionen und
hätte auf einen Rumpf verzichtet. Irgendwie muss aber der relativ
weiche Schaum formstabil gemacht werden. Für die Längsrichtung hatte
ich an ein senkrechtes Bauelement gedacht, so eine Art Shockflyer
T-Rumpf. Dann weiter gedacht: Wenn wir gleich zwei davon oben auf die
Fläche kleben, können wir unser Equipment dazwischen installieren. Und
schon haben wir eigentlich doch einen Rumpf. Immerhin muss der nicht
vorne über die Fläche hinausragen. In Spannweitenrichtung sorgt eine
7x2 mm Kiefernleiste für Stabilität, das hatte sich schon beim
"Namenlos"-Delta bewährt. Die kleben wir hochkant als Holm an das Ende
der Tragfläche.
Ok, damit steht die Grundkonstruktion fest. Jetzt noch ein
"Schnittmuster" entwerfen, wie die Schaumteile mit möglichst wenig
Verschnitt aus der Dämmplatte kommen. Die Platten werden in der Größe
100x50cm geliefert. Grundidee war, eine Platte erstmal zu dritteln
(33x50cm). Jedes Drittel reicht für ein Delta. Nach der Fertigstellung
hat das Delta dann eine Spannweite von 44cm und eine Länge
(ohne Motor) von 38,3 cm (33cm(Fläche)+0,3cm(Holm)+5cm(Querruder)).
So sieht das dann aus:
Download Schnittmuster als PDF.
|
Zum Schneiden bitte eine frische
Abbrechklinge benutzen, sonst reißen die Schnittkanten aus. Besonders
an der Flächenhinterkante und den Rumpfseiten müssen wir darauf achten,
dass wir rechtwinklige Schnittkanten erzeugen.
So sieht das dann aus, wenn alles ausgeschnitten ist.Die Rumpfdeckel
sind hier allerdings nicht abgebildet:
Die Rumpfinnenseiten müssen im Frontbereich verstärkt werden. Zwischen
diese Kunststoffverstärkungen wird später der Motorspant mit Heißkleber
eingesetzt:
Die Rumpfseiten sind mit Weißleim verklebt. Dazu ist es vorteilhaft,
die Klebefläche auf der Tragfläche aufzurauhen. Ich habe kein Vertrauen
in die Haftung auf der Grundierung und der Leim kann sich so besser in
den geöffneten Luftbläschen im Schaum verkrallen.
Gut zu sehen sind auch die Verstärkungen an der Rumpfinnenseite. Heute
würde ich den Rumpf vorne verjüngt auf den Motordurchmesser bauen. Zur
Bauzeit brauchte ich die Innenweite für den klobigen ESC. Die
Flächenvorderkante ist "aerodynamisch" verrundet. Die Hinterkanten müssen
dagegen eine scharfe Abreißkante haben!
Sehr wichtig ist, dass das Seitenruder genau fluchtend
zur Mittellinie eingebaut wird!
|
Den Kieferholm hatte ich als 7x3mm gekauft
- das waren dann wohl doch 8mm. Beide Bilder aus dem Jahr 2024 nach
fünf Sommern Flugbetrieb.
|
In Teil 1 der Delta-Reihe hatte ich
erwähnt, dass sich schon mal ein Akku beim Außenlooping verabschiedet
hat. Das soll sich nicht wiederholen, weshalb alle Modelle eine
verlässliche Verriegelung spendiert bekommen. Meine Umsetzung sehen wir
unten. Das Röhrchen war mal ein Ohrreinigungsstäbchen. Leider ist
Plastik dafür inzwischen verbannt. Alte Bestände nicht wegwerfen!
Die mittlere Rumpfklappe hat an der vorderen Kante ein Folienscharnier
und kann so zum Akkuwechsel geöffnet werden. Überhaupt werden alle
Klappen nur mit Klebestreifen an den Rumpfseiten befestigt; kaum
Gewicht und mit einem Messer leicht wieder zu entfernen.
|
Der Motor
Motoreinbau an einem anderen Modell - aber selbes Prinzip. Rechts der
Zustand 2024. Hier ist der Motorspant auf das Mindestmaß reduziert:
- Motorsturz: Keiner.
- Seitenzug: Bei rechtslaufendem Motor (in Flugrichtung, also "von
hinten" gesehen): Ca. 3° nach rechts. Beim Linksläufer 3° nach links.
|
Die Ruder
Wie man sieht, bin ich kein Freund von Z-Biegungen am Rudergestänge,
ein "U" ist praktischer und spielfrei. Die Schraube der halbierten
Lüsterklemme dient als Drehachse. In die Öffnung so viel Draht
einführen, bis sich trotz fester Klemmung des Drahtes alles noch frei
bewegen kann. Das im linken Bild erkennbare Drahtstück dient genau
dazu. Das Loch im Ruderhorn müssen wir vorsichtig auf 2,5mm
aufbohren.
Die Servos sind auf kleine Plastikplättchen aufgeschraubt. Die
Plättchen sind aus einer Plastikkarte ausgeschnitten und mit Heißkleber
aufgebracht.
|
Das Endprodukt
So sah das Ergebnis nach der Fertigstellung im Jahr 2018 aus:
|
|